04 Aug Wenn Du betest, geh in dein Kämmerlein…
Beten scheint ja in der heutigen spirituellen Zeit nicht mehr oft vorzukommen. Die Menschen meditieren, machen Yoga, erhöhen ihre Schwingung oder nehmen an diversen Ritualen teil.
Beten klingt ein wenig altmodisch. Wie denkst Du darüber? Betest du?
Ich ziehe mich oft in die Abgeschiedenheit unseres Hauses in die Berge zurück um Einkehr zu halten. Hier, ungestört in der Natur, kann ich nicht nur auftanken, ich kann mich wieder tief mit meinem Inneren verbinden.
Dabei habe ich die Kraft des Gebetes wieder gefunden. Ich rede hier nicht von irgendeinem Gebet, einem Nachplappern von Worten, sondern von einer tiefen Verbindung mit Gott in mir, jenseits von irgendwelchen religiösen Vorstellungen.
Ich möchte meine Erfahrungen hier mit dir teilen.
„Wenn du betest,“ sagte Jesus, „dann geh in dein Kämmerlein, schließe die Tür und bete zu deinem Vater, der hier ist im Verborgenen“.
Ich kenne keine treffender Anleitung dafür.
Also, wenn Du betest, dann zunächst einmal NUR für dich – ganz allein.
Es ist DEINE Zeit für ein Meeting mit Gott. Es braucht dazu nichts weiter als deine Bereitschaft. Wann immer du das Gefühl hast, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, dann mach es.
Du brauchst auch keinen besonderen Ort im Außen dafür, keine Kirche, keinen Tempel, keinen Energieplatz und sch0n gar nicht einen Priester.
“ Geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür!“ – soll heißen- lass den Alltag hinter dir.
Such dir einen Platz, wo du bei dir sein kannst und nicht gestört wirst. Ich schließe meine Türen, indem ich mir erlaube, jetzt gerade für nichts und niemanden zur Verfügung zu stehen.
Schon das ist ein energetischer Genuss. Ich nehme sogleich wahr, wie die Energie in mir fließt. Ich spüre meinen Atem und meinen Herzschlag und bin bei mir.
Ich nehme dabei ganz bewusst meinen Körper wahr, wo und wie ich das sitze.
Schon nach ein paar Minuten wirst du merken, dass du in dir angekommen bist. Vielleicht steigt Friede in dir auf oder Dankbarkeit oder einfach nur Entspannung.
Suche nichts, sei einfach mit dir.
Beobachte deinen Gedanken ohne dich einzumischen. Lass sie kommen und weiterziehen.
Beobachte deine Gefühle, ohne dich von ihnen mitreißen zu lassen.
Allmählich wird es still in dir.
„Bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist“!
Was heißt im Verborgenen? Das ist nicht anderes als ein anderer Bewusstseinszustand in deinem Herzen.
Das wahre Gebet ist die Verbindung zum allerhöchsten Wesen, dem Schöpfer in Dir! Dazu musst du dich auch diese Frequenz einstimmen.
Sprich in deinen Worten zu Gott, in Demut aber auch im Wissen, dass du Eins bist mit ihm, geschaffen nach seinem Ebenbild.
Lass dein Gebet ein großer Dank sein. Es gibt so vieles, wofür wir dankbar sein können.
Bald wirst du merken, dass du nun angekommen bist im Verborgenen – in deinem göttlichen Herzraum.
Du wirst spüren, welch ungeheure Kraft dieser Quelle entspringt und vielleicht nimmst du einen Funken dieser Unendlichkeit und Unermesslichkeit wahr.
Du kannst fühlen, dass dich dieser „Ort“ nährt, heilt, reinigt und wieder in deiner Mitte kalibriert. Geniess es.
Vielleicht bis du mit einer Bitte oder einen Wunsch in dieses Gebet gegangen. Schau dir diese Bitte jetzt noch einmal an. Wie fühlst du dich jetzt damit?
Wer wirklich betet, verlangt nichts. Und gleichzeitig erhältst du alles.
Du bist in Verbindung getreten mit Gott und dir, mit seiner Macht, Weisheit, Liebe, Reinheit, Schönheit und vielem mehr.
Diese Verbindung ist ein Fluß von Geben und Nehmen. Du gibt deinen Dank, du nimmst den Segen für dein Leben.
Erlaube dir diese göttlichen Qualitäten anzunehmen. Sie sind in Dir.
Das ist die Kraft des Gebetes, von der ich spreche.
Je öfter du dich verbindest, umso leichter und schneller wirst du erkennen, dass das Himmelreich in dir ist, an diesem geheimen Ort in deinem Herzen.
In diesem verborgene Raum herrscht nur Frieden und Stille, alles andere erlischt.
Dann wird dir klar, dass du diese Kraft bist. Das nenne ich Glückseligkeit.
Möge dich diese Worte inspirieren.
Alles Liebe
Wolfgang
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