30 Jan Innehalten
Sind wir nicht alle Getriebene?
Ständig werden wir bombardiert mit Informationen. Unsere Sinne kommen nicht mehr zur Ruhe. Das große Narrativ ist, dass Bewegung und Vorwärtskommen gut sind. Wir sind darauf konditioniert, uns zu vervollkommnen und das heißt Tun, Machen, Handeln. Es gibt immer Ziele, die erreicht werden möchten oder müssen. Es gibt immer die Hoffnung, dass dann alles besser wird usw. Im Wachstum, in der Veränderung liegt scheinbar unser Heil.
So erleben wir uns in einer Gesellschaft, die 24 Stunden aktiv ist, die sich selber ständig neue Bedürfnisse vor die Nase hängt, um weiter laufen zu können oder zu müssen.
Aber warum rennen wir denn so? Vor was laufen wir weg? Was würde passieren, wenn wir zum Stillstand kämen? Still stehen, einfach sein, nichts tun ist für viele bedrohlich oder zumindest nicht erstrebenswert.
Dabei kann Innehalten einer der kostbarsten Momente im Leben überhaupt sein.
Einfach deinen Körper spüren, zu amten, die Erde mit den Füßen wahrnehmen. Ausatmen.
Wie gelingt uns das?
Indem wir unsere Aufmerksamkeit nach Innen richten. Üblicherweise sind wir mir der Aufmerksamkeit immer im Außen, abgelenkt und angelockt von Diesem und Jenem. So vergessen wir auf uns im wahrsten Sinn des Wortes.
Wenn du deinen Alltag betrachtest: Wieviel von deiner Aufmerksamkeit gilt wirklich nur dir, deinem inneren Erleben?
Wir wissen, wir sind viel mehr als unser Körper. Wir sind multidimensionales Bewusstsein, ein materieller Ausdruck des Göttlichen. Und dieses „Etwas“ wartet ständig darauf, entdeckt zu werden. Wir suchen die Liebe da draußen und wir klagen über die üblen Zustände in der Welt, übersehen dabei aber, dass wir das große Heil, die Erlösung, in uns tragen.
Wir müssten nur einmal innehalten und dem Drang nach Beschäftigung widerstehen.
Bist du in deiner inneren Stille angelangt, wirst du merken, was dir bisher gefehlt hat. Das lässt sich nicht in Worte beschreiben. Ich lade dich ein, wenn du magst, probier es aus:
Nimm dir 10 Minuten Zeit, wobei dich niemand stört. Komm mit ein paar tiefen Atemzügen zu dir, lass alles los. (Besonders die Vorstellung, was jetzt passieren sollte 🙂
Stell dir jetzt vor, du befindest dich in einer weißen Kugel, die dich schützend umgibt. Dann lass den folgenden Satz in dir aufsteigen: „IN DIESEN – MEINEN 10 MINUTEN – STEHE ICH FÜR NICHTS UND NIEMAND ZUR VERFÜGUNG.“
Spüre, wie du nun energetisch alle deine Türen nach außen schließt. Nimm wahr, wie es augenblicklich ruhiger wird in dir. Du atmest, dein Herz schlägt, du lebst. Es gibt nichts zu tun.
Du bist angekommen in dir.
Vielleicht wollen dich bei den ersten Versuchen deine Gedanken wieder nach außen locken. Aber mit etwas Übung wirst du Qualität dieses Innehalten erkennen.
Die wirst erkennen, das viel geschieht, obwohl nichts geschieht. Du wirst die Leere lieben, und das Nichts-mehr-wollen als Befreiung feiern.
Probiere aus, es lohnt sich.
Alles Liebe
Wolfgang
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