16 Feb Sich selber den Stecker ziehen
Alles ist zu viel! Wir leben in einer Zeit, die keine Minute mehr offen lässt für nichts tun. Wir sind beschäftigt von früh bis spät. Selbst wenn wir Zeit hätten, füllen wir diese mit Informationen und Ablenkungen. Wenn wir die Menschen vom Mond betrachten könnten, würden wir glauben, die sind wahnsinnig geworden. Was ist los mit denen?
Die Informationsgesellschaft hat voll zugeschlagen. Keine Minute vergeht, wo du nicht mit irgendetwas beworben wirst, Morgens im Radio, die unzähligen Werbeschilder auf der Straße vor dir über dir hinter dir.
Musik überall, durcheinander, Beschallung was das Ohr aushält. So seien wir glücklich….
Wir werden mit Botschaften visuell, und auditiv zugedröhnt. Und wenn das noch nicht reicht, dann mit Duftnoten und Geschmacksverstärkern. Alle Sinne müssen bedient werden.
Wenn wir dann abends Zeit hätten, ziehen wir uns noch jede Menge Information aus den sozialen Medien rein und längst sind wir so abgestumpft, dass ein Beitrag, der länger als ein paar Sekunden dauert, uninteressant ist. HALT HALT STOP!!
Warum merken wir nicht einmal mehr, dass wir in einer Dauerschleife rennen? Ist es so normal geworden? Aber wenn du jetzt denkst, dass muss ich ändern, dann beginnt die nächste Falle. „Ich muss etwas tun, etwas anderes tun…. Versuche keine „Ich-optimierungen“.
DIE EINFACHSTE UND WIRKUNGSVOLLSTE METHODE BESTEHT AUS MEINER ERFAHRUNG DARIN, DIR SELBER DEN STECKER ZU ZIEHEN.
Damit meine ich nicht nur die Verbindung zu jedem elektronischen Equipment. Du kappst die Verbindung zu ALLEM da draußen, zu deinen Mitmenschen, deinem sozial und beruflichen Umfeld. Du setzt dich in Ruhe irgendwo hin, ohne irgendetwas zu wollen oder zu erreichen. Keine Meditationshaltung, kein Yoga,gar nix.
Beobachte einfach, dass du da sitzt. Steig nicht in Gedanken und Gefühle ein. Am meisten hilft, sich auf das Bauchatmen zu konzentrieren.
Stell dir vor, wie du deinen Verbindungsstecker nach draußen einfach raus ziehst. Immer wenn etwas deine Aufmerksamkeit haben will – zieh den Stecker!
Hilfreich ist auch der Satz: Jetzt gerade stehe ich für nichts und niemand zur Verfügung.
Du wirst erleben, dass bereits nach ein paar Minuten etwas erstaunliches eintritt. Wenn dein System runter fährt, wird dir bewusst, wieviel Energie dich dieses System kostet. Das ist schon mal eine gute Erkenntnis. Du wirst aber sofort merken, wir wohltuend die Zeit ist, die du dir selber schenkst. Jemand hat dein „täglich grüßt das Murmeltier“ abgestellt, nämlich du.
Wenn du das jeden Tag nur 5-10 Minuten machst, wirst du das nicht mehr aufgeben wollen. Es wächst dein Bewusstsein, den täglichen Overload abzustellen.
Probier es aus. Viel Freude dabei.
Wolfgang
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