Die Stille Zeit – Meditation

Die Stille Zeit – Meditation

Die stille Zeit ist da.
Die dunkle Zeit ist da. Die Natur zieht sich ins Innere zurück.
Der Rhythmus des Lebens geht hin zum Weiblichen – Yin.
Es ist die  Zeit der Kontemplation und Hingabe.
Doch viele Menschen scheinen mit dieser Energiequalität nicht viel anfangen zu können. So kommt es, dass wir zwar von der stillen Zeit reden, aber tatsächlich ist dies eine sehr, sehr hektische Zeit.

Warum ist das so?  Ich denke, diese Zeit macht uns Angst. Wir sind getrimmt auf leisten,tun, machen, kontrollieren, auf Licht usw. Diese Aktivität – Yang – lässt uns irgendwie glauben, die Dinge zu bewegen und im Griff zu haben. Es scheint uns Sicherheit zu geben.

Dunkelheit, Passivität, Stille, Hingabe, Leere, Stillstand – das sind Qualitäten, die wir am liebsten vermeiden möchten und doch sind sie so unfassbar erfüllend, wenn wir sie nur zulassen. In der Stille wirst du dich finden….

Und so liegt es an uns, den ewige Kreislauf von Yin und Yang zuzulassen, anzunehmen oder schlicht damit zu sein. Mit der nachfolgenden Meditation möchte ich Dir dazu ein Unterstützung anbieten, um  diese Qualitäten wieder fühlen und erleben zu können.

Vorbemerkung zu meinen Meditationen:
Wer mich kennt, weiß, dass meine Meditationen immer ein „Reise“ ins Innere sind. Lies dir den Text vorher durch, und schau, ob dich diese „Reise“ anspricht.
Mach Dir keinen Streß, wenn du keine Bilder bekommst. Lass Dich mit dem Herzen darauf ein und nimm wahr, welche Gefühle in dir auftauchen. Du kannst die Geschichte beliebig ausschmücken. Es geht nicht um Fakten dabei, sondern um Gefühle.

Die stille Zeit – Meditation

Vorbereitung:
Such dir einen Platz, wo Du nicht gestört bist und setz Dich bequem hin. Schaffe dir ganz bewusst ein Umfeld, in dem du dich entspannen kannst. Ein Stimmung mit  leiser Musik, Kerzen, Düften usw. mag auch hilfreich sein.
Bevor du diese Reise beginnst, nimm Dir ein paar  Minuten Zeit (min 10) um bei dir anzukommen. Schließe Deine Augen und richte Deine Aufmerksamkeit (AM)  auf deinen Atem, und beobachte einfach und gelassen, wie sich dein Bauch hebt und senkt im Rhythmus des Ein- und Ausatmens.
Dann nimm deinen Körper wahr. Beginne  deine Beine zu spüren, deine Arme, dein Becken, den Bauch, Rücken, die Schultern usw. Dabei gibt es nichts zu tun oder zu erreichen.
Sei einfach mit dem was sich zeigt. Wenn dich Gedanken ablenken, dann geht bewusst wieder zurück mit der Aufmerksamkeit (AM) in deinen Körper. Erst wenn du beobachtest, dass es ruhig in dir geworden ist, dann gehe weiter.

Die Reise beginnt:
Während Du nun da sitzt und atmest und bei dir bist, schau Dir die Weihnachtszeit an, so wie du sie gerade jetzt erlebst und die letzten Tage erlebt hast. Du bist Zeuge und beobachtest, ohne zu urteilen oder zu bewerten. 

Geh dann mit deiner AM in der Zeit langsam zurück zu Weihnachtsfesten der letzten Jahre. Was ist noch in Erinnerung geblieben?  Auch dabei bleibe Zeuge. Nimm die Bilder wahr, spüre die damit verbundenen Gefühle, aber steig nicht weiter ein. Genieß die Bilder und Gefühle. Lass dir Zeit dabei.
Sollten Gefühle von Wehmut, Schmerz, Trauer oder ähnlichem auftauchen, nimm auch diese  wahr, als das was sie waren: Erfahrungen. Nur nimmst du diese jetzt einfach wahr, ohne einzusteigen oder  sie weghaben zu wollen. Beobachte deinen Körper dabei und atme ruhig weiter.

Lass die Zeit weiter zurückfließen bis hin in deine Kindheit. Schau, welche Stimmungen, Bilder in dieser Zeit von Weihnachten bei Dir auftauchen. Lass Dir Zeit, all das im Körper wahrzunehmen und nimm immer wieder deinen ruhigen Atem wahr.
Wie sah es damals aus? Wie hat es da gerochen? Wer war bei Dir? Was hast Du zu Weihnachten als Kind am liebsten gemacht? 

Verbleibe in dieser Zeit und erfreue Dich an den auftauchenden Erinnerungen.
In dieser Weihnachtzeit als kleines Kind war vieles magisch.

Nun nimm wahr, was hat Dich dabei am meisten berührt hat.
Welche Gefühle empfandest Du dabei? 
Auch da lass Bilder oder Gefühle kommen, ohne bewusst danach zu suchen.
Werde dir bewusst, was dich tief im Herz als Kind berührt hat.

Nun folge immer tiefer diesen Bildern und finde heraus, welches Gefühl dich am meisten berührt und genährt hat.
Vielleicht waren es Geborgenheit, Sicherheit, Freude, Liebe, Mitgefühl, Verständnis ….
Werde dir klar über dieses Gefühl und wende  dich ganz diesem Gefühl  zu.

Wenn dir dieses Gefühl ganz klar ist, dann trage es innerlich in dein Herz und beginne dieses Gefühl mit deinem Atem im ganzen Körper zu verteilen. 

Du atmest ein, Du atmest aus und bist ganz dieses Gefühl. Allmählich läßt  du alles um Dich herum dunkel werden, ruhig werden. Vielleicht  stellst du dir einen Platz oder Raum vor, in dem du ganz allein ruhig in Dir ruhst, friedlich und frei.
Du spürst deinen Atem, deinen Herzschlag und bist still und gibt dich ganz diesem Augenblick hin.
Genieße diese Momente des Ankommens (= Advent) bei dir im Hier und Jetzt.

Wenn es für Dich passt, dann komme nun langsam wieder zum Ausgangspunkt deiner Reise zurück und  nimm deinen Körper wahr. Atme noch ein paar mal tief durch und öffne deine Augen. Spüre nochmals nach und lass dir Zeit das Erlebte zu integrieren.

Für Fortgeschrittene:
Wenn dir  jetzt dein Herz sagt, das etwas zu tun sei, dann ist diese ein wunderbare Gelegenheit, deine Herzensgefühle mit anderen zu teilen. Du wirst wissen was zu tun ist….

Ich wünsche Euch viele Freude mit dieser Meditation und eine wunderschöne stille Zeit.

Wolfgang

 

 

 

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